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Salmonellose der Rinder

Stand: 22.02.2016


Die Salmonellose der Rinder ist eine Zoonose und gehört in Deutschland zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Alle Maßnahmen, die aus einem Nachweis von Salmonellen in einem Rinderbestand folgen, sind in der Rinder-Salmonellose-Verordnung (pdf nicht barrierefrei, 0,06 MB) geregelt.

Eine Hilfe bei der Bestandssanierung stellt nun der Niedersächsiche Leitfaden zur Bekämpfung der Salmonellose bei Rindern (pdf nicht barrierefrei, 0,08 MB) dar, der zu den wichtigen Themen Hygiene, Impfung, Antibiotische Behandlung, Kotprobenentnahme und Tötung zahlreiche Informationen liefert und eine Entscheidungshilfe für das Vorgehen im Sanierungsfall sein soll.

Allgemeine Informationen zur Salmonellose bei Rindern:

Die wichtigsten Salmonella-Serotypen bei Rindern sind Salmonella (S.) Typhimurium und S. Dublin. Während S. Dublin der typische Erreger der Salmonellose erwachsener Rinder ist, kommt S. Typhimurium vermehrt bei Jungtieren vor.

Infektionen mit Salmonellen finden in der Regel oral-alimentär statt. Nach der Aufnahme siedeln sich die Salmonellen im Darmtrakt an. Es können verschiedene Toxine gebildet werden, die unter anderem profusen Durchfall verursachen.

Die Bakterien können sich zudem in Lymphknoten und Gallengänge zurückziehen. Auf diese Weise entstehen sogenannte Trägertiere. Es kann vorkommen, dass Rinder, die eine Infektion durchgemacht haben, die Erreger jahrelang bis lebenslang ausscheiden. Diese Tiere werden persistente Ausscheider oder aktive Träger genannt. Salmonellen können aber auch von den Tieren oral aufgenommen werden und dann passiv ohne eine Invasion der Darmschleimhaut oder Lymphknoten wieder ausgeschieden werden. Diese Tiere werden als passive oder transiente Ausscheider bezeichnet.

Latente Träger, bei denen sich die Erreger in den Lymphknoten oder der Gallenblase befinden, können unter Einfluss von Stress (Transport, Abkalbung) zu Ausscheidern werden.

Die Salmonellose kann in einen Betrieb durch den Zukauf infizierter Tiere, über Wasser, Futter oder auch durch Menschen eingeschleppt werden. Darüber hinaus gelten wilde Nagetiere oder andere Haustiere als Verbreiter oder Erregerreservoir.

Symptome beim Rind

Bei einem ausgewachsenen Rind tritt die Erkrankung akut mit klinischen Erscheinungen wie hohem Fieber, Antriebslosigkeit und verminderter Fresslust auf. Zeitglich kann zu einer Abnahme der Milchleistung und hochgradigem Durchfall kommen. Häufig sind Schleim- und Blutbeimengungen im Kot vorhanden. Bei derart betroffenen Tieren kann die Erkrankung schnell tödlich verlaufen. Als Folge einer Salmonelleninfektion kann es auch zu einem Abort kommen, wobei in der Regel beim Muttertier keine dem Abort vorausgehenden Erscheinungen festgestellt werden. Außerdem kann bei Kühen eine akute oder chronische Mastitis auftreten.

Quelle: „Tierärztliche Bestandsbetreuung beim Milchrind“. Herausgegeben von de Kruif, Mansfeld und Hoedemaker, 3. Überarbeitete Auflage 2014, Enke-Verlag, Seite 228-230

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